Die Therapie des Grauen Stars besteht in einer meist ambulant durchgeführten Operation in örtlicher Betäubung (eine Tropfenbetäubung ist meistens ausreichend). Derzeit ist es die weltweit am Häufigsten durchgeführte Operation. Durch die heute mögliche Kleinschnitt-Chirurgie werden bei geringem Operationsrisiko meist sehr gute Ergebnisse erzielt. Heutzutage stehen für die Korrektur nicht nur Einstärkenlinsen (Monofokallinsen), sondern auch Multifokallinsen (z.B. Trifokallinsen) zur Verfügung, so dass sogar vollständige Brillenfreiheit nach der Operation manchmal möglich ist.
Bei der Einstärkenlinse (Monofokallinse) kann der Patient nach der Operation entweder nur in der Ferne oder in der Nähe scharf sehen und benötigt daher für die andere Distanz zusätzlich noch eine Brille. Bei den Bifokallinsen gibt es zwei Brennpunkte, so dass nach der Operation brillenfreies Sehen in vielen Fällen möglich ist. Die Trifokallinsen und auch mittlerweile sogar quadrofokaken Kunstlinsen bieten sogar 3 Brennpunkte an, so dass möglichst in der Ferne, der mittleren Distanz und in der Nähe scharf gesehen werden kann. Eine weiterer sehr interessanter Linsentyp sind die sogenannten tiefenscharfen Linsen, die Tiefenschärfe und somit Sehschärfe bis in die Nähe hinein erzeugen. Natürlich müssen alle anderen Teile des Auges gesund sein, damit ein optimales Ergebnis erzielt werden kann. Eine weitere Möglichkeit zur noch besseren Korrektur, auch nach bereits erfolgter Kataraktoperation mit einer Monofokallinse, bieten die Add-On-Linsen. Diese werden vor die bereits vorhandene Monofokallinse gesetzt und man kann dadurch einen noch bestehenden Sehfehler ausgleichen. Auch hierdurch kann Brillenfreiheit erzielt werden. Eine weitere Option ist die Blaufilterlinse, die durch ihre speziellen Lichtfiltereigenschaften schädliches Licht vor Erreichen der Makula (zentraler Sehbereich) abfiltert. Desweiteren können zum Ausgleich von Hornhautverkrümmung torische Linsen und zur Verbesserung des Kontrast- und Dämmerungssehen und Verminderung von Blendungsempfindlichkeit asphärische Linsen ins Auge eingesetzt werden.
Diese Speziallinsen, auch Premiumlinsen genannt, werden leider in der Regel nicht von den Kassen bezahlt und sind reine Privatleistungen.