Die Diagnose Katarakt oder auch Grauer Star wird gestellt, wenn eine Trübung der Augenlinse vorliegt, die hinter der Pupille und vor dem Glaskörper sitzt. Der Begriff Katarakt stammt aus dem Griechischen und heißt übersetzt „der Wasserfall“. Der Patient hat den Eindruck, wie durch eine Milchglasscheibe oder eben einen Wasserfall zu schauen. Es handelt sich in den meisten Fällen um einen Alterungsprozess, der von Patient zu Patient unterschiedlich schnell abläuft. In seltenen Fällen ist die Katarakt angeboren oder kann auch z.B. durch Diabetes mellitus, andere Stoffwechselkrankheiten oder Infektionen während der Schwangerschaft ausgelöst werden. Auch Medikamente, wie z.B. Cortison, oder eine Bestrahlung können eine Katarakt hervorrufen.
Langsam abnehmendes Sehvermögen, vermindertes Kontrastsehen, verblasste Farbwahrnehmung und zunehmende Blendempfindlichkeit sind typische Symptome des Grauen Stars. Oft geben die Betroffenen im fortgeschrittenen Stadium an, "wie durch ein Milchglas zu sehen". Da sich der Graue Star oft über Jahre langsam entwickelt, gewöhnt der Betroffene sich häufig an das schlechtere Sehen und weiß gar nicht, wie schlecht er tatsächlich sieht. Vor allen Dingen Autofahren bei Nacht kann gefährlich werden und mitunter gar nicht mehr erlaubt sein. Daher ist eine regelmäßige augenärztliche Untersuchung nach der Diagnosestellung dringend notwendig.
Zur genauen Festlegung, welcher Typ von Katarakt und wie weit der graue Star vorangeschritten ist, findet eine Untersuchung an der Spaltlampe, dem Biomikroskop statt. Auch eine Pupillenerweiterung liefert zusätzliche Informationen über das Stadium der Katarakt. Eine Funktionseinschränkung der Macula kann mit dem OCT ausgeschlossen werden, so dass eine Prognose über das mögliche Sehvermögen nach der Operation gestellt werden kann.
Die Therapie des Grauen Stars besteht in einer meist ambulant durchgeführten Operation in örtlicher Betäubung (eine Tropfenbetäubung ist meistens ausreichend). Derzeit ist es die weltweit am Häufigsten durchgeführte Operation. Durch die heute mögliche Kleinschnitt-Chirurgie werden bei geringem Operationsrisiko meist sehr gute Ergebnisse erzielt. Heutzutage stehen für die Korrektur nicht nur Einstärkenlinsen (Monofokallinsen), sondern auch Mehrstärken (z.B. Trifokallinsen) - und Multifokallinsen zur Verfügung, so dass sogar vollständige Brillenfreiheit nach der Operation manchmal möglich ist.
!!! Diese Speziallinsen, auch Premiumlinsen genannt, werden leider in der Regel nicht von den Kassen bezahlt und sind reine Privatleistungen.